Gedanken über Miteinander, Vertrauen und den Klang eines guten Chors
„Bin ich gut genug?“ – diese Frage bewegt viele.
Nicht nur Anfänger:innen, sondern auch Menschen mit Erfahrung.
Oft taucht sie leise auf: beim Gedanken an eine erste Probe, beim Blick auf andere Stimmen oder beim Singen selbst.
Und manchmal führt sie zu Rückzug. Oder – in anderer Form – zu vorschnellen Kommentaren. „Das war falsch!“ oder „So singt man das nicht!“ sind Sätze, die schnell gesagt sind. Und doch treffen sie oft empfindliche Stellen.
Dabei geht es in einem Chor nicht in erster Linie um richtig oder falsch.
Sondern um Miteinander. Um Vertrauen. Um den Mut, gemeinsam Klang entstehen zu lassen.
Was wäre, wenn wir „gut“ ganz neu denken würden?
Vielleicht sind die besten Sänger:innen nicht die, die alles können.
Sondern die, die kommen.
Die bleiben.
Die zuhören.
Die beitragen.
Die offen sind für Wiederholungen, fürs gemeinsame Entdecken.
Die verstehen, dass Musik nicht aus Bewertung entsteht – sondern aus Verbindung.
Umso wichtiger ist ein wertschätzender Umgang miteinander.
Ungefragte Hinweise – selbst gut gemeinte – können verunsichern.
Sie unterbrechen nicht nur den musikalischen Fluss, sondern auch das Vertrauen.
Denn wer sich sicher fühlen will, braucht ein Umfeld, das trägt.
Ein guter Chor lebt nicht vom Einzelnen, der glänzt.
Sondern von Menschen, die einander zuhören.
Die sich einfügen, ohne sich zu verlieren.
Die das Ganze im Blick haben – und nicht den vermeintlich „falschen“ Ton.
Klangkultur entsteht durch Beziehungskultur.
Dort, wo Offenheit, Geduld und Mitgefühl den Ton angeben, entsteht nicht nur Musik. Sondern Gemeinschaft.
Und vielleicht ist das, was zählt, am Ende ganz einfach:
Die besten Sänger:innen sind die, die zur Probe kommen.
Ein sehr wichtiger Artikel Sabrina! Da kann man ruhig nochmal in sich gehen und darüber nachdenken.
Am charmantesten korrigiert Stefan eine „alternative Melodie“ folgendermaßen: „Auch schön! Mein Vorschlag wäre…“
Toll finde ich, wenn Stefan sagt: „Ich glaube, ich habe Euch das falsch erklärt…..“
Stefan, machst Du super !!
Die besten Sängerin sind die die zur Probe kommen
Finde Ich Mich voll Drin.